Geschäftsprozessmodellierung: Strategien und Best Practices

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Geschäftsprozessmodellierung, team meeting
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Letztes Update:

06.03.2024

Autor

Jan H. Höppner
Managing Partner

Autor

Jan H. Höppner
Managing Partner

Einführung in die Geschäftsprozessmodellierung

Was versteht man unter Modellierung von Geschäftsprozessen?

Die Modellierung von Geschäftsprozessen (GPM) ist die graphische Tätigkeit der Erfassung und Darstellung von Geschäftsprozessen eines Unternehmens.

Ziel ist es, die Abläufe innerhalb eines Unternehmens zu visualisieren, um diese besser zu verstehen, zu analysieren und zu optimieren.

Geschäftsprozessmodellierung ist eine wesentliche Disziplin des Geschäftsprozessmanagements und dient als Grundlage für die Prozessanalyse und -optimierung​ (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)​​ (projektmagazin)​.

Historische Entwicklung

Die Geschäftsprozessmodellierung hat ihre Wurzeln in der Prozessanalyse und -optimierung, die in den frühen 20. Jahrhundert begann.

Mit der Entwicklung von Geschäftsprozessmanagement (BPM) in den 1990er Jahren wurde die Modellierung zunehmend systematisiert und standardisiert.

Bekannte Modelle und Notationen wie BPMN (Business Process Model and Notation) wurden entwickelt, um einheitliche und verständliche Darstellungen zu ermöglichen​(Projekte leicht gemacht)​​ (projektmagazin)​.

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Grundlagen der Geschäftsprozessmodellierung

Business Process Modeling: Ziele und Vorteile

Ziele der Geschäftsprozessmodellierung

Das Hauptziel der Geschäftsprozessmodellierung (GPM) ist die graphische Darstellung von End-to-End Prozessen innerhalb eines Unternehmens.

Diese visuelle Darstellung hilft dabei, komplexe Abläufe verständlich zu machen, Optimierungspotentiale zu identifizieren und die Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen zu verbessern.

Die Geschäftsprozessmodellierung beginnt typischerweise mit der Bestimmung der Umfeldanforderungen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden.

Vorteile der Geschäftsprozessmodellierung umfassen:

  • Verbesserte Transparenz: Durch die visuelle Darstellung von Prozessen wird deren Struktur und Ablauf klarer und verständlicher.

  • Effizienzsteigerung: Identifizierung und Beseitigung von ineffizienten oder redundanten Prozessschritten.

  • Qualitätsverbesserung: Standardisierung und Optimierung von Prozessen tragen zur Qualitätssteigerung bei.

  • Bessere Kommunikation: Einheitliche Modelle erleichtern das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Stakeholdern.

  • Kontinuierliche Verbesserung: Modelle ermöglichen es, Prozesse regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um kontinuierliche Verbesserungen zu gewährleisten​ (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)​​ (projektmagazin)​.

  • Visualisierung von Datenressourcen: Geschäftsprozessmodelle helfen bei der Visualisierung von Datenressourcen im Geschäftskontext.

  • Identifizierung von Optimierungspotentialen: Geschäftsprozessmodelle unterstützen die Identifizierung von Möglichkeiten zur digitalen Transformation und neuen Geschäftschancen.

  • Dokumentation und Bewertung von Arbeitsabläufen: Geschäftsprozessmodelle sind entscheidend für die Dokumentation und Bewertung von Workflows, was zur Risikoreduzierung und Effizienzsteigerung beiträgt.

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Prozessmodellierung: Methoden und Notationen

Es gibt verschiedene Standards für Notationen, die in der Geschäftsprozessmodellierung verwendet werden. Zu den am häufigsten genutzten gehören:

  1. BPMN (Business Process Model and Notation):

  • BPMN ist eine weit verbreitete Methode zur grafischen Darstellung von Geschäftsprozessen. Sie bietet eine klare und einheitliche Notation, die sowohl für technische als auch für geschäftliche Benutzer verständlich ist.

  • Vorteile: Weit verbreitet, gut dokumentiert, unterstützt durch viele Software-Tools.

  • Anwendungsbereich: Ideal für die Modellierung von komplexen Geschäftsprozessen, die eine detaillierte und präzise Darstellung erfordern​ (Projekte leicht gemacht)​.

  • Mit Process-Mining-Tools können Prozessmodelle direkt aus digitalen Spuren in IT-Systemen abgeleitet werden.

  1. EPC (Ereignisgesteuerte Prozessketten):

  • EPC ist besonders in der deutschen Industrie und im Bereich des Qualitätsmanagements populär. Es verwendet Symbole wie Ereignisse und Funktionen, die durch Pfeile verbunden sind, um den Ablauf eines Prozesses darzustellen.

  • Vorteile: Einfach zu verstehen, gut geeignet für die Darstellung von Prozessabläufen auf hoher Ebene.

  • Anwendungsbereich: Geeignet für die Modellierung von Geschäftsprozessen in Unternehmen jeder Größe​(projektmagazin)​.

  1. UML (Unified Modeling Language):

  • UML wird häufig in der Softwareentwicklung verwendet, um Systeme und Prozesse zu modellieren. Es bietet verschiedene Diagrammtypen wie Anwendungsfalldiagramme, Sequenzdiagramme und Aktivitätsdiagramme.

  • Vorteile: Flexibel, unterstützt viele verschiedene Arten von Diagrammen.

  • Anwendungsbereich: Ideal für die Modellierung von Softwareprozessen und Systemarchitekturen, kann aber auch für Geschäftsprozesse verwendet werden​ (projektmagazin)​.

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Weitere Darstellungsarten:

  • Neben den oben genannten Notationen können auch Darstellungsarten aus der Softwarearchitektur verwendet werden, wie z.B. Flowcharts oder Diagramme zur Datenflussmodellierung, um bestimmte Aspekte von Geschäftsprozessen zu verdeutlichen.

Zusammenfassung

Die Geschäftsprozessmodellierung ist ein wesentliches Werkzeug zur Visualisierung, Analyse und Optimierung von Unternehmensprozessen.

Durch die Verwendung standardisierter Notationen wie BPMN, EPC und UML können Unternehmen ihre Prozesse effizienter gestalten, die Kommunikation verbessern und kontinuierliche Verbesserungen ermöglichen.

Die Auswahl der richtigen Methode und Notation hängt von den spezifischen Anforderungen und Zielen des Unternehmens ab.

Geschäftsprozessanalyse

Das Turtle-Modell

Das Turtle-Modell ist ein nützliches Werkzeug zur Analyse von Geschäftsprozessen. Es ermöglicht die Identifikation von Schwachstellen, Verbesserungspotenzialen und Ursachen für mögliche Abweichungen. Das Modell visualisiert einen Prozess als eine Schildkröte (englisch: Turtle) und betrachtet sechs wesentliche Aspekte:

  1. Eingaben: Welche Materialien, Informationen und Ressourcen werden benötigt?

  2. Ausgaben: Was ist das Ergebnis des Prozesses?

  3. Ressourcen: Welche Ressourcen (Mensch, Maschine, Material) werden verwendet?

  4. Methoden: Welche Methoden und Verfahren werden angewendet?

  5. Kennzahlen: Wie wird die Leistung des Prozesses gemessen?

  6. Verantwortlichkeiten: Wer ist für die Durchführung und Überwachung des Prozesses verantwortlich?

Durch diese umfassende Betrachtung wird der Prozess in seiner Gesamtheit analysiert und Schwachstellen können gezielt identifiziert und behoben werden​ (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)​​ (projektmagazin)​.

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Das Ishikawa-Diagramm

Das Ishikawa-Diagramm, auch Fischgräten- oder Ursache-Wirkungs-Diagramm genannt, ist ein weiteres Werkzeug zur Prozessanalyse.

Es dient zur Identifikation und Analyse von Ursachen für Probleme oder Abweichungen in Prozessen. Die Modellierung von tatsächlichen ('ist') Prozessen ist dabei ein wesentlicher Bestandteil der Prozessanalyse, da sie die Komplexität der Prozessmodelle erhöht.

Das Diagramm visualisiert die Beziehung zwischen einem Problem (dem „Kopf“ des Fisches) und möglichen Ursachen (den „Gräten“). Typische Kategorien für die Ursachenanalyse sind:

  1. Mensch: Fehler durch Mitarbeiter, mangelnde Schulung

  2. Maschine: Technische Probleme, Ausrüstungsausfälle

  3. Material: Qualitätsprobleme, unzureichende Materialien

  4. Methode: Unklare Verfahren, ineffiziente Prozesse

  5. Milieu (Umgebung): Arbeitsumgebung, äußere Einflüsse

  6. Messung: Unzuverlässige Daten, Messfehler

Durch die Strukturierung der Ursachen in Kategorien hilft das Ishikawa-Diagramm, die Wurzel des Problems systematisch zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln​ (Projekte leicht gemacht)​​ (EXPERTE)​.

Prozessdarstellung – Die Prozessbeschreibung

Zur Dokumentation der verbindlichen Abläufe im Unternehmen und zur Unterstützung der Prozessoptimierung und Standardisierung ist eine Verfahrensanweisung (VA), auch Prozessbeschreibung (PB) genannt, notwendig.

Eine Prozessbeschreibung umfasst:

  1. Prozessname und Ziel: Was ist der Zweck des Prozesses?

  2. Prozessverantwortliche: Wer ist verantwortlich für die Durchführung und Überwachung?

  3. Eingaben und Ausgaben: Was sind die Inputs und Outputs des Prozesses?

  4. Prozessablauf: Detaillierte Schritte und Reihenfolge der Aktivitäten

  5. Ressourcen: Welche Ressourcen werden benötigt?

  6. Kennzahlen und Überwachung: Wie wird der Prozess gemessen und überwacht?

Eine gründliche Prozessbeschreibung stellt sicher, dass alle Mitarbeiter den Prozess verstehen und einheitlich ausführen, was zu einer höheren Effizienz und Konsistenz führt​ (projektmagazin)​​ (projektmagazin)​.


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Zusammenfassung

Die Geschäftsprozessanalyse ist ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsprozessmanagements und umfasst Methoden wie das Turtle-Modell und das Ishikawa-Diagramm zur Identifikation und Analyse von Prozessschwachstellen und Ursachen für Abweichungen.

Eine klare und detaillierte Prozessbeschreibung unterstützt die Dokumentation, Standardisierung und kontinuierliche Verbesserung von Geschäftsprozessen.


Prozessmanagement und -optimierung

Neugestaltung: Business Process Reengineering (BPR)

Business Process Reengineering (BPR) ist ein Ansatz, der darauf abzielt, Geschäftsprozesse fundamental neu zu strukturieren.

Ziel ist es, eine erhebliche Verbesserung messbarer Leistungsgrößen wie Kosten, Qualität, Service und Zeit zu erreichen.

BPR geht über inkrementelle Verbesserungen hinaus und strebt radikale Veränderungen an, um erhebliche Effizienzsteigerungen zu erzielen.

Kernprinzipien des BPR:

  1. Grundlegendes Überdenken: Alle Aspekte eines Prozesses werden von Grund auf neu betrachtet, um ineffiziente Schritte zu identifizieren und zu eliminieren.

  2. Radikale Neugestaltung: Prozesse werden vollständig neu gestaltet, anstatt bestehende Prozesse schrittweise zu verbessern.

  3. Dramatische Verbesserungen: Ziel ist es, signifikante Verbesserungen in wichtigen Leistungskennzahlen wie Kosten, Qualität und Durchlaufzeit zu erzielen.

Beispiele für BPR:

  • Einführung neuer Technologien, um manuelle Prozesse zu automatisieren.

  • Umstrukturierung von Abteilungen, um die Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern.

  • Reduktion von Prozessschritten, um die Effizienz zu erhöhen​ (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)​​(projektmagazin)​.

Geschäftsprozessoptimierung

Hermann J. Schmelzer und Wolfgang Sesselmann haben herausgestellt, dass das Verbesserungsfeld der Prozessoptimierung durch Methoden wie die Kontrolle und Reduktion der Total Cycle Time (TCT), Kaizen und Six Sigma geprägt ist.

Diese Methoden zielen darauf ab, bestehende Prozesse zu analysieren und kontinuierlich zu verbessern.

Wichtige Methoden der Geschäftsprozessoptimierung:

  1. Kontrolle und Reduktion der Total Cycle Time (TCT):

    • Total Cycle Time bezieht sich auf die gesamte Zeit, die benötigt wird, um einen Prozess von Anfang bis Ende abzuschließen. Durch die Analyse und Reduktion der TCT können Unternehmen ihre Effizienz steigern und die Reaktionszeit verbessern.

    • Maßnahmen zur Reduktion der TCT umfassen die Identifikation und Beseitigung von Engpässen und die Verbesserung der Prozessschritte.

  2. Kaizen:

    • Kaizen ist ein japanisches Managementkonzept, das kontinuierliche Verbesserung durch kleine, inkrementelle Veränderungen anstrebt. Es betont die Beteiligung aller Mitarbeiter und fördert eine Kultur der ständigen Verbesserung.

    • Beispiele für Kaizen-Methoden sind 5S (Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren, Selbstdisziplin) und PDCA (Plan-Do-Check-Act).

  3. Six Sigma:

    • Six Sigma ist eine datengetriebene Methode zur Prozessverbesserung, die darauf abzielt, Fehler zu reduzieren und die Prozessqualität zu steigern. Es verwendet statistische Werkzeuge zur Analyse von Prozessen und zur Identifikation von Ursachen für Abweichungen.

    • Six Sigma-Projekte folgen oft der DMAIC-Methodik (Define, Measure, Analyze, Improve, Control) zur systematischen Prozessverbesserung.

Zusammengefasst: Die Kombination von Business Process Reengineering und kontinuierlichen Verbesserungsmethoden wie Kaizen und Six Sigma bietet Unternehmen die Möglichkeit, sowohl radikale als auch inkrementelle Verbesserungen zu erzielen.

Diese Ansätze helfen Unternehmen, ihre Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken, die Qualität zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern​ (Projekte leicht gemacht)​​ (EXPERTE)​.

Soll-Prozesse-Vorgaben und Prozessmodellierung

Soll-Prozesse-Vorgaben

Soll-Prozesse-Vorgaben sind spezifische Anforderungen und Standards, die bei der Modellierung von Soll-Prozessen berücksichtigt werden müssen.

Diese Vorgaben dienen als Leitfaden, um sicherzustellen, dass die neu gestalteten Prozesse den Unternehmenszielen entsprechen und effektiv implementiert werden können.

Ziele der Soll-Prozesse-Vorgaben:

  1. Klarheit und Konsistenz: Sicherstellen, dass alle Prozessmodelle einheitlich und verständlich sind.

  2. Qualitätssicherung: Definition von Qualitätsstandards, die die Prozesse erfüllen müssen.

  3. Effizienzsteigerung: Vorgaben zur Minimierung von Verschwendung und Maximierung der Ressourcennutzung.

  4. Flexibilität und Skalierbarkeit: Berücksichtigung von Anforderungen, die es ermöglichen, Prozesse bei Bedarf anzupassen und zu skalieren​ (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)​​ (EXPERTE)​.

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Prozessmodellierung als Grundlage für erfolgreiche Prozesse

Die Prozessmodellierung ist ein zentraler Bestandteil des Geschäftsprozessmanagements und dient als Grundlage für die Gestaltung erfolgreicher Prozesse.

Sie ermöglicht die visuelle Darstellung und Analyse von Geschäftsprozessen, wodurch Unternehmen ineffiziente Abläufe identifizieren und optimieren können. Prozessmodelle spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie die grafische Darstellung und Analyse von Geschäftsprozessen unterstützen.

Vorteile der Prozessmodellierung:

  1. Transparenz: Bietet eine klare Sicht auf die Abläufe innerhalb eines Unternehmens, was das Verständnis und die Kommunikation verbessert.

  2. Effizienz: Identifiziert Engpässe und ineffiziente Prozessschritte, die eliminiert oder verbessert werden können.

  3. Qualitätsverbesserung: Unterstützt die Standardisierung und Optimierung von Prozessen, was zu einer höheren Qualität führt.

  4. Kontinuierliche Verbesserung: Ermöglicht eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Prozesse, um ständige Verbesserungen zu gewährleisten​ (Projekte leicht gemacht)​​ (projektmagazin)​.

Methoden der Prozessmodellierung

  1. BPMN (Business Process Model and Notation):

    • BPMN ist eine grafische Notation, die speziell für die Modellierung von Geschäftsprozessen entwickelt wurde. Sie ermöglicht eine einheitliche Darstellung, die sowohl von geschäftlichen als auch technischen Anwendern verstanden werden kann.

    • Vorteile: Klarheit, Präzision, breite Akzeptanz in der Industrie.

    • Anwendung: Ideal für komplexe Prozessmodelle, die detaillierte Analysen erfordern​ (Projekte leicht gemacht)​​ (EXPERTE)​.

  2. EPK (Ereignisgesteuerte Prozessketten):

    • EPK wird häufig in der IT und im Qualitätsmanagement verwendet, um Prozesse in einer klaren und strukturierten Weise darzustellen.

    • Vorteile: Einfach zu verstehen, gut geeignet für die Darstellung von Prozessabläufen.

    • Anwendung: Besonders nützlich für die Darstellung von Prozessen in der Produktions- und Logistikbranche​(projektmagazin)​​ (projektmagazin)​.

  3. UML (Unified Modeling Language):

    • UML bietet verschiedene Diagrammtypen wie Anwendungsfalldiagramme, Sequenzdiagramme und Aktivitätsdiagramme zur Modellierung von Geschäftsprozessen und Systemarchitekturen.

    • Vorteile: Vielseitigkeit, Flexibilität.

    • Anwendung: Ideal für die Modellierung von Softwareprozessen und komplexen Systemen​ (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)​​ (EXPERTE)​.

Zusammenfassung

Soll-Prozesse-Vorgaben sind essenziell, um sicherzustellen, dass neue Prozessmodelle den Anforderungen des Unternehmens entsprechen und effektiv implementiert werden können.

Die Prozessmodellierung bietet eine visuelle Grundlage, um Geschäftsprozesse zu analysieren, zu verstehen und zu optimieren.

Methoden wie BPMN, EPK und UML bieten unterschiedliche Vorteile und Anwendungen, die je nach den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens ausgewählt werden können.

Vorgehensweise für die Geschäftsprozessmodellierung

Definition der fachlichen Anforderungen an die Geschäftsprozessmodellierung

Je nach beabsichtigtem Zweck der Geschäftsprozessmodellierung und Zielgruppe muss im Vorfeld festgelegt werden, welche Anforderungen zwingend umgesetzt werden müssen und welche optional umgesetzt werden können.

Diese Anforderungen sind entscheidend für die Erstellung effektiver und nutzbarer Prozessmodelle. Die Definition der Anforderungen umfasst:

  1. Zweckbestimmung:

    • Strategische Ziele: Was soll durch die Prozessmodellierung erreicht werden? (z.B. Effizienzsteigerung, Qualitätsverbesserung, Transparenz)

    • Zielgruppe: Wer wird die Modelle nutzen? (z.B. Führungskräfte, Mitarbeiter, externe Partner)

  2. Umfang und Detailtiefe:

    • Verbindliche Anforderungen: Welche Prozesse müssen zwingend modelliert werden?

    • Optionale Anforderungen: Welche zusätzlichen Prozesse können modelliert werden, wenn Ressourcen und Zeit es erlauben?

  3. Methodik und Notation:

    • Auswahl der geeigneten Modellierungsmethode (BPMN, EPK, UML) je nach Zielsetzung und Komplexität der Prozesse.

  4. Werkzeuge und Technologien:

    • Welche Software-Tools und Technologien sollen für die Modellierung verwendet werden?

Definition der Geschäftsprozesse

Die Definition der Geschäftsprozesse beginnt häufig mit den Kernprozessen des Unternehmens, da diese von besonderer Bedeutung sind. Schritte zur Definition umfassen:

  1. Identifikation der Kernprozesse:

    • Kernprozesse: Prozesse, die direkt zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen (z.B. Produktion, Vertrieb).

    • Unterstützende Prozesse: Prozesse, die die Kernprozesse unterstützen (z.B. Personalwesen, IT).

  2. Dokumentation:

    • Erfassung der bestehenden Prozesse durch Interviews, Workshops und Dokumentenanalysen.

    • Erstellung von Prozesslandkarten zur Visualisierung der Haupt- und Nebenprozesse.

Weitere Strukturierung der Geschäftsprozesse

Die grobe Struktur der Geschäftsprozesse wird verfeinert durch Zerlegung in Teilprozesse, die ihre eigenen Attribute haben, aber auch zur Erreichung des Ziels des Geschäftsprozesses beitragen. Schritte zur Verfeinerung umfassen:

  1. Zerlegung in Teilprozesse:

    • Aufteilung der Kernprozesse in spezifische Teilprozesse, die detaillierter beschrieben werden.

    • Identifikation von Schnittstellen zwischen den Teilprozessen.

  2. Definition von Attributen:

    • Festlegung von Attributen wie Prozessverantwortliche, Input- und Output-Daten, verwendete Ressourcen und Werkzeuge.

  3. Prozessdokumentation:

    • Erstellung detaillierter Prozessbeschreibungen und Flussdiagramme.

    • Dokumentation von Prozessvarianten und -ausnahmen.

  4. Verifizierung und Validierung:

    • Überprüfung der Modelle durch Prozessbeteiligte und Experten.

    • Validierung der Prozesse hinsichtlich ihrer Effizienz und Effektivität.

Zusammenfassung

Die Geschäftsprozessmodellierung beginnt mit der Definition der fachlichen Anforderungen, gefolgt von der Identifikation und Strukturierung der Geschäftsprozesse.

Die Verfeinerung und detaillierte Dokumentation der Prozesse sind entscheidend für die Schaffung eines transparenten und effizienten Prozessmanagementsystems.

Durch den Einsatz geeigneter Methoden und Werkzeuge kann eine effektive und nachhaltige Optimierung der Geschäftsprozesse erreicht werden.

BPM-Software und -Systeme

BPM-Software von sycat IMS

Business-Process-Management-Systeme (BPM-Systeme) sind computerbasierte Werkzeuge, die heute eine weitgehende Unterstützung bei der Geschäftsprozessmodellierung bieten.

Sycat IMS ist ein Beispiel für eine solche BPM-Software, die vor allem bei der semiformalen Modellierung von Geschäftsprozessen eingesetzt wird.

Diese Systeme helfen Unternehmen, ihre Prozesse zu dokumentieren, zu analysieren, zu optimieren und zu automatisieren.

Hauptfunktionen von BPM-Software wie sycat IMS:

  • Prozessmodellierung: Grafische Darstellung und Dokumentation von Geschäftsprozessen.

  • Prozessanalyse: Identifikation von Schwachstellen und Optimierungspotentialen.

  • Prozessautomatisierung: Automatisierung von Routineaufgaben zur Effizienzsteigerung.

  • Prozessüberwachung: Monitoring und Reporting zur Überwachung der Prozessleistung.

Auswahlkriterien für BPM-Systeme

Bei der Auswahl eines geeigneten BPM-Systems sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen.

Ein wesentliches Unterscheidungskriterium ist die Art der Datenhaltung. BPM-Systeme können Daten in einer Datei, einer Datenbank oder einer Mischform speichern.

Auswahlkriterien im Detail:

  1. Datenhaltung:

    • Dateibasierte Systeme: Speichern Prozessdaten in einzelnen Dateien. Vorteile sind einfache Handhabung und geringere Komplexität. Nachteile können bei größeren Datenmengen und bei der Integration mit anderen Systemen auftreten.

    • Datenbankbasierte Systeme: Nutzen relationale oder NoSQL-Datenbanken zur Speicherung.

      Vorteile sind höhere Skalierbarkeit, bessere Performance und erweiterte Integrationsmöglichkeiten. Sie sind jedoch komplexer in der Implementierung und Verwaltung.

    • Mischform: Kombiniert dateibasierte und datenbankbasierte Ansätze. Bietet Flexibilität, kann aber auch die Komplexität erhöhen.

  2. Benutzerfreundlichkeit:

    • Einfache und intuitive Bedienung ist entscheidend, um eine breite Akzeptanz im Unternehmen zu erreichen.

  3. Funktionalität:

    • Umfang der angebotenen Funktionen, wie Prozessmodellierung, -analyse, -optimierung und -automatisierung.

  4. Integration:

    • Fähigkeit des Systems, mit anderen Unternehmensanwendungen und -datenquellen zu integrieren.

  5. Skalierbarkeit:

    • Möglichkeit, das System an wachsende Anforderungen und Datenmengen anzupassen.

  6. Kosten:

    • Anschaffungs- und Betriebskosten des Systems im Verhältnis zum Nutzen.

Zusammenfassung

BPM-Systeme wie sycat IMS bieten umfangreiche Unterstützung bei der Modellierung, Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen.

Bei der Auswahl eines geeigneten Systems sind die Art der Datenhaltung, Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität, Integration, Skalierbarkeit und Kosten entscheidende Kriterien.

Fazit

Die Geschäftsprozessmodellierung ist ein zentraler Bestandteil des Geschäftsprozessmanagements, der es Unternehmen ermöglicht, ihre Prozesse effizient zu visualisieren, analysieren und optimieren. Durch die Nutzung von Methoden wie dem Turtle-Modell und dem Ishikawa-Diagramm können Unternehmen Schwachstellen identifizieren und Verbesserungen implementieren. Business Process Reengineering (BPR) und kontinuierliche Verbesserungsmethoden wie Kaizen und Six Sigma bieten unterschiedliche Ansätze zur Prozessoptimierung. BPM-Software, wie z.B. sycat IMS, unterstützt diese Aktivitäten durch leistungsfähige Tools für die Modellierung und Automatisierung von Prozessen.

Wichtige Punkte:

  • Geschäftsprozessmodellierung: Visualisiert und optimiert Geschäftsprozesse durch graphische Darstellungen.

  • Turtle-Modell und Ishikawa-Diagramm: Werkzeuge zur Analyse und Identifikation von Prozessschwachstellen und Ursachen von Problemen.

  • Business Process Reengineering (BPR): Radikale Neugestaltung von Prozessen zur signifikanten Leistungsverbesserung.

  • Kontinuierliche Verbesserung: Methoden wie Kaizen und Six Sigma zur schrittweisen Prozessoptimierung.

  • BPM-Software: Systeme wie sycat IMS bieten umfangreiche Unterstützung bei der Prozessmodellierung und -automatisierung.

FAQ

Was versteht man unter der Geschäftsprozessmodellierung?

Die Geschäftsprozessmodellierung (GPM) ist die graphische Darstellung von Geschäftsprozessen, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Abläufe zu visualisieren, zu analysieren und zu optimieren. Sie bildet die Grundlage für das Geschäftsprozessmanagement, da sie hilft, komplexe Abläufe zu verstehen und effizienter zu gestalten.

Was versteht man unter einem Prozessmodell?

Ein Prozessmodell ist eine abstrahierte Darstellung eines Geschäftsprozesses, die dessen Abläufe, Aktivitäten und die Interaktion zwischen diesen visualisiert. Es wird verwendet, um Prozesse zu dokumentieren, zu analysieren und zu verbessern. Prozessmodelle helfen dabei, die Effizienz zu steigern und Schwachstellen zu identifizieren.

Wie kann man Prozesse modellieren?

Prozesse können mithilfe verschiedener Methoden und Notationen modelliert werden. Zu den gängigen Methoden gehören BPMN (Business Process Model and Notation), EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette) und UML (Unified Modeling Language). Diese Methoden verwenden grafische Symbole, um die Abfolge und Interaktionen von Prozessschritten darzustellen.

Welche Arten von Geschäftsprozessen gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Geschäftsprozessen, darunter:

  • Kernprozesse: Diese tragen direkt zur Wertschöpfung bei und sind zentral für das Geschäft.

  • Unterstützungsprozesse: Diese unterstützen die Kernprozesse, z.B. HR, IT.

  • Managementprozesse: Diese steuern und überwachen die Kern- und Unterstützungsprozesse.

Was versteht man unter Geschäftsprozessmodellierung?

Geschäftsprozessmodellierung (GPM) bezeichnet die graphische Tätigkeit, Geschäftsprozesse eines Unternehmens zu erfassen und darzustellen. Sie ist ein Teilbereich des Geschäftsprozessmanagements und zielt darauf ab, Prozesse zu visualisieren, zu analysieren und zu optimieren.

Wie kann man Geschäftsprozesse darstellen?

Geschäftsprozesse können mit verschiedenen grafischen Methoden dargestellt werden, darunter BPMN, EPK und UML. Diese Notationen nutzen Symbole wie Rechtecke, Pfeile und Entscheidungspunkte, um die Schritte und Interaktionen eines Prozesses visuell darzustellen.

Ist Modellierung von Prozessen?

Ja, die Modellierung von Prozessen bezieht sich auf die Erstellung grafischer Darstellungen von Geschäftsprozessen. Diese Modelle helfen dabei, die Abläufe innerhalb eines Unternehmens zu visualisieren, zu analysieren und zu optimieren, um die Effizienz und Qualität der Prozesse zu verbessern.

Welche Modellierungsmethoden gibt es?

Es gibt mehrere Methoden zur Prozessmodellierung, darunter:

  • BPMN (Business Process Model and Notation): Eine weit verbreitete Notation zur detaillierten Darstellung von Geschäftsprozessen.

  • EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette): Wird häufig in der IT und im Qualitätsmanagement verwendet.

  • UML (Unified Modeling Language): Verwendet für die Modellierung von Softwareprozessen und Systemarchitekturen.

Wie kann man Prozesse darstellen?

Prozesse können mit verschiedenen Methoden grafisch dargestellt werden, wie z.B.:

  • Flowcharts: Einfache Diagramme zur Visualisierung von Abläufen.

  • BPMN: Standardisierte Notation zur detaillierten Prozessmodellierung.

  • EPK: Darstellung von Prozessabläufen mit Ereignissen und Funktionen.

  • UML-Diagramme: Verwendung in der Softwareentwicklung zur Darstellung von Abläufen und Systemen.

Wie schreibt man einen Geschäftsprozess?

Um einen Geschäftsprozess zu schreiben, sollten folgende Schritte beachtet werden:

  1. Zieldefinition: Klären, was der Prozess erreichen soll.

  2. Prozessidentifikation: Bestimmen, welche Aktivitäten und Aufgaben enthalten sind.

  3. Dokumentation: Erstellen einer detaillierten Beschreibung des Prozesses, einschließlich der Schritte, beteiligten Personen und benötigten Ressourcen.

  4. Visualisierung: Erstellen eines Prozessmodells mithilfe von BPMN, EPK oder einer anderen Methode.

  5. Überprüfung und Validierung: Sicherstellen, dass der Prozess korrekt dokumentiert ist und den Anforderungen entspricht.

Wie modelliert man einen Prozess?

Einen Prozess zu modellieren umfasst folgende Schritte:

  1. Zielsetzung: Bestimmen, was der Prozess erreichen soll.

  2. Daten sammeln: Informationen über den aktuellen Prozess sammeln.

  3. Prozessabgrenzung: Festlegen, welche Schritte und Aktivitäten enthalten sind.

  4. Modellierung: Erstellen eines grafischen Modells des Prozesses mit einer geeigneten Notation (z.B. BPMN, EPK).

  5. Analyse und Optimierung: Identifizieren von Schwachstellen und Verbesserungspotenzialen.

  6. Validierung: Überprüfung des Modells durch Prozessbeteiligte.

Letztes Update:

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06.03.2024

06.03.2024

Autor

Jan H. Höppner

Jan Höppner, Seriengründer und Managing Partner bei Wibedi, ist ein digitaler Pionier, der visionäre Strategien mit praxisnaher Umsetzung verbindet. Er hilft Unternehmen, Marktchancen zu erkennen und nachhaltige Wachstumsstrategien zu entwickeln.

Kurz & Knapp

Autor

Jan H. Höppner
Managing Partner

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Jan H. Höppner
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